29 Apr
Damen 1
Spielbericht TSV Vaterstetten - Laimerfirstladies (26:34)
Von Zünglein und Waagen und Ballons und Vizemeisterschaften auf der Couch
Man stelle sich einen Ballon vor. Einen schönen. Vielleicht einen Grünen. Laimer Grün natürlich. Und der ist prall gefüllt - so richtig unter Spannung eben. Und dann, bevor der Ballon überhaupt gespielt wird, fällt die Spannung ab und die Luft ist raus. Denn bereits am Samstagabend stand es fest. Ohne etwas dafür zu tun, sicherten sich die Laimerfirstladies die Vizemeisterschaft der Landesliga Süd. Halt von der Couch aus. Kann man mal machen.Und dann soll dieser besagte Ballon einen Tag später doch nochmal antanzen? Und zwar beim selbsternannten Zünglein an der Waage?! Hm, na gut, irgendwie hinfällig geworden. Mal schauen, was das so wird, wie schwer dieses Zünglein wirklich wiegt und ob der Ballon noch prall gefüllt ist oder eher schlaff und verschrumpelt wirkt. Dann mal los.Es fing gut an, der Ballon schien durch die Nachricht vom Vortag fast noch praller. Als ob er das fehlende Harz mit einer Heliumfüllung kompensieren würde, schwebte er durch die Vaterstettener Halle. In nicht einmal einer Minute stand es 0:2 und der gegnerische Trainer nahm bereits seine erste Auszeit. Kurzzeitig schien diese geholfen zu haben. Das Zünglein hatte wieder an Gewicht gewonnen und egalisierte auf 2:2. Doch die Laimerinnen setzten das Zünglein schnell wieder auf Diät und präsentierten eindrucksvoll, dass von einem Nachlassen der Kräfte und der Motivation weit und breit keine Spur zu sehen war. Jede Spielerin nahm einen tiefen Atemzug der beflügelnden Relegationsluft und präsentierte einen schnellen und sicheren Handball. Manch eine schien es Obelix gleichmachen zu wollen und nahm einen besonders großen Atemzug. Denn sie lief und lief und…lief. Vielleicht läuft sie immer noch? Die Abwehr stand. Es wurde verschoben, Fehler wurden erzwungen und die dadurch entstandenen Ballgewinne wurden (meist) schnell und sicher nach vorne gespielt. Gekoppelt mit einer starken Torwartleistung und einem sicheren Angriff konnte der Laimer Ballon beim Stand von 7:19 zufrieden in die Pause schweben.
Doch obacht, aufpassen! Alles ist schon geschehen. Bloß nicht nachlassen, bloß keine Löcher entstehen lassen, bloß keine Luft rauslassen. Weiter machen, die eigenen Stärken präsentieren und die gegnerischen Schwächen ausnützen. 12 Tore sind viel, aber nichts ist unmöglich. Und wer weiß, vielleicht wiegen die Vaterstettener Waagen ja anders - und später.
Und dann mussten die Zuschauer erstmal ein halblautes Zischen hören. Knapp 10 Minuten schien der Ballon undicht zu sein und die Luft verabschiedete sich allmählich aus dem prall gefüllten Ballon. Das Zünglein hingegen hatte in dieser Zeit wieder mehr an Gewicht gewonnen. Aber, ein gutes Team kann das kompensieren. Die einen bringen den Kleber, die anderen die Abdeckplane und wieder andere hauen einfach ganz fest drauf auf - schon war der Ballon wieder geflickt. Auf mehr als 8 Tore (13:21, 38. Minute) ließ man den Vorsprung nicht schmelzen. Vielleicht nicht mehr ganz so unbeschwert wie in den ersten 30 Minuten, aber der Laimer Ballon war wieder am Schweben und ließ dem Vaterstettener Zünglein keinen Raum mehr für eine weitere Gewichtszunahme. #flyhigh eben. Heute im Laimer Style. Innerhalb von nur 2 Minuten (!) haben die Laimerinnen den 12-Tore-Vorsprung der Halbzeit wieder hergestellt (13:25). Eindrucksvoll wurde hier präsentiert, mit welch einfachen Mitteln man zum Torerfolg kommen kann. Durchspielen, Kreuzen - warum kompliziert, wenn es auch einfach funktioniert? Und auch die Laimer Defensive konnte sich stabilisieren und die Gegnerinnen wieder vermehrt unter Druck setzen und zu Fehlern zwingen. Es zeichnete sich allmählich ab, dass der Laimer Ballon hier nichts mehr anbrennen ließ und keine Explosion riskierte. Gut, zwar führten die Laimerfirstladies in der 52. Minute noch mit 14 Toren (18:32) und ließen dann vielleicht etwas nach - das ist aber jetzt auch wirklich Jammern auf hohem Niveau. Ein bisschen Luft kann man schon ablassen und auch die Gegnerinnen können schließlich Handball spielen.
Am Ende schwebte der Laimer Ballon über einem ungefährdeten 26:34 Sieg und die Vizemeisterschaft konnte auch spielerisch untermauert werden. So gerne man manchmal auf der Couch liegt und dafür gar belohnt wird… selbst spielen macht eben doch mehr Spaß!
Nun geht es für die Laimerinnen nach dem letzten regulären Spiel gegen Forst United also noch in die Aufstiegsrelegation. Wer braucht schon eine Pause? Der Laimer Ballon jedenfalls ist prall gefüllt und freut sich!
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