10 Mär
TSV Allach 09 II - SV München Laim 35:20
Brudis kommen in Allach unter die Räder
Satz mit X - das war mal überhaupt gar nix.
Nach solider erster Hälfte zerfallen die Brudis gegen die Allacher Reserve in der zweiten Halbzeit in sämtliche Einzelteile und verlieren auch in der Höhe verdient mit 35:20 (15:12).
Dass die Brudis in Allach nur
Außenseiter-Chancen haben würden, war natürlich jedem klar. 14:2 Punkte mit
einer Tordifferenz von 218:192 - die Allacher sind gerade zuhause eine Macht
und schickten unter anderem den Ligaprimus HT München 2 vor zwei Wochen mit
einer gesalzenen 29:22-Schlappe im Gepäck wieder nach Hause. Lediglich der SG
SHV/UHC Salzburg schaffte es bisher, die Allacher Festung einzunehmen und gewann
im Rückspiel - quasi sensationell - gegen die Allacher Zweite. Und jetzt kamen
also die Brudis. Die Brudis, die das neue Jahr fulminant begonnen hatten und
sich mit starken Leistungen ins Mittelfeld der Tabelle gekämpft hatten. Die
Brudis, die im Anschluss aber scheinbar etwas an Biss verloren hatten und nach
zwei Niederlagen in Folge in Allach unbedingt mal wieder punkten wollten. Nach
einer guten Trainingswoche fuhr man nun hochmotiviert nach Allach.
Und eigentlich fing alles gar
nicht mal so schlecht an. Die Brudis zeigten sich gegen die technisch starken
Allacher in der Abwehr gut eingestellt und fanden auch vorne die richtigen
Mittel, zu ihren Abschlüssen zu kommen. So sahen die Zuschauer die ersten 25
Minuten eine Partie zweier Mannschaften auf Augenhöhe. Dabei legten die
Gastgeber meist vor, die Brudis zogen postwendend nach und ließen sich nicht
abschütteln (11:11, 25.). Doch kurz vor der Pause dann der erste echte
Nackenschlag: Drei schnelle Tore auf der einen, vermeidbare Fehler und etwas
Wurfpech auf der anderen Seite - und schon gingen die Brudis trotz
ansprechender erster Halbzeit mit einem recht deutlichen Rückstand in die
Pause. Doch alles gut, es war ja noch nichts entschieden. Man war voll im Spiel
und hatte den Kampf angenommen. Eigentlich.
Tja, eigentlich. Was letztlich
die Ursache für die folgende, katastrophale zweite Halbzeit der Brudis war, ist
schwer zu sagen. Vorne fabrizierte man technische Fehler am Fließband, ging
nicht mehr konsequent in die 1:1-Situationen und ließ eben diesen Biss
vermissen, der in der ersten Halbzeit noch der Grund war, weshalb man sich in
der Halbzeit-Pause noch Chancen ausrechnete. Kam man dann mal zu klaren
Gelegenheiten vor dem gegnerischen Tor, versagten wie leider schon häufig in
dieser Saison reihenweise die Nerven. Und auch die Abwehr der Brudis, die sich
in der Rückrunde ja fast schon zum Laimer Prunkstück gemausert hatte, hatte den
Namen „Abwehr“ nicht mehr wirklich verdient. Vor allem in Überzahl düpierten
die Allacher die Laimer Abwehr ein ums andere Mal - mit sicher sehr gut
gespielten, am Ende aber banalen Abläufen, gegen die die Laimer Abwehr einfach
keine Mittel finden konnte. Allach auf der anderen Seite, die nach der
überraschenden Niederlage in Grafing lichterloh auf Wiedergutmachung brannten,
ließ zum Bedauern der Brudis nicht locker und spielte die Gäste aus Laim die
gesamte restliche Spielzeit regelrecht an die Wand. So ging die zweite Hälfte
mit 20:8, das Spiel mit 35:20 verloren.
Sicherlich zeigte die Zweite des
TSV Allach an diesem Tag, dass sie zurecht zu den Spitzen-Teams der Liga zählt,
spielte vorne einen bärenstarken Ball und zeigte hinten eine intelligente,
zweikampfstarke und immer bewegliche Abwehr. Eine Entschuldigung für das
Auftreten der Brudis in der zweiten Halbzeit sollte das aber nicht sein. Zum
Glück geht es aber direkt weiter und die Brudis haben in einer Woche die
Chance, sich von ihrer besseren Seite zu zeigen. Mit dem FC Bayern München
kommt dabei allerdings der nächste schwere Gegner, gegen den die Laimer eine
absolute Top-Leistung abrufen müssen. Denn die Bayern schossen sich mit einem
42:16 in Grafing schon mal warm und werden sicher alles in die Waagschale
werfen, um ihre letzten Chancen auf den Aufstieg nicht in Laim aus der Hand zu geben.
Die Brudis putzen sich jetzt mal den
Mund ab – und bedanken sich noch einmal an die zahlreich mitgereisten Fans in
Allach!
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